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Dominic Sanderson: Blazing Revelations (Review)

Artist:

Dominic Sanderson

Dominic Sanderson: Blazing Revelations
Album:

Blazing Revelations

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenpressung/Just For Kicks
Spieldauer: 45:09
Erschienen: 28.02.2025
Website: [Link]

„25 year old Progressive Rock artist influenced by the likes of Steven Wilson, Marillion, King Crimson and Pink Floyd.“ (Genau dieser Satz springt einen von der Homepage-Startseite eines DOMINIC SANDERSON an!)

Es hat schon was Teuflisches, dieses Album-Cover von „Blazing Revelations“. Und genauso verhält es sich mit der Musik dahinter, die einem DOMINIC SANDERSON (das britisch 'Prog Magazin' stellt zu ihm fest: „Diese junge Mann und seine Band zeigt uns, dass die Zukunft des Prog in guten Händen ist!“) in seinem Hölleneintopf aus Progressive- und Retro- wie Jazz-Rock braut.


Und wenn die Prog-Bibel der Zeitschriften solche Stellungnahme abgibt und Sanderson 2023 gleich noch auf den Platz 8 der „Besten neuen Künstler“ wählt, dann muss an DOMINIC SANDERSON jede Menge dran sein – und ist es auch, wofür „Blazing Revelations“ der beste Beweis ist.

Bereits der 12 Minuten andauernde Album-Opener „From The Weeping Cradle“ entfacht eine wilde Prog-Reise, beginnend mit schrägen Jazz-Rhythmen sowie typischen von KING CRIMSON geprägten Taktarten, die sich immer wieder retroprogressiv an den guten alten 70er-Jahren orientieren und diese irgendwo zwischen ELP und GENESIS oder JETHRO TULL und VAN DER GRAAF GENERATOR zu einem wilden Ritt durch die unterschiedlichsten Stilarten des guten alten Opa Prog wird, der auf die liebgewonnene Oma Artrock trifft und dabei keine Grenzen kennt und locker alle noch so hoch erscheinenden Hindernisse überspringt. Sogar der spannend intonierte, von irgendwelchen Schemata abweichende Gesang hinterlässt bleibende Wirkung und erinnert dabei am ehesten an einen PETER HAMMILL oder gar den grandiosen DISCIPLINE-Frontmann MATTHEW PARMENTER.


Unumwunden setzt sich also auch bei „Blazing Revelations“ genau die Begeisterung zu der Musik von DOMINIC SANDERSON fort, welche er zwei Jahre zuvor – als damals 23-Jähriger – bereits auf „Impermanence“ entfachte.

Vier Longtracks, allesamt von untadeligem Prog-Kaliber, füllen die „Blazing Revelations“-Dreiviertelstunde mit hochgradigen Glücksgefühlen für alle, denen Progressive Rock der komplexen Art noch höchstes Musik-Gebot ist. Und im Grunde darf man selbst einen Steven Wilson, den ehemaligen Prog-Jünger der ganz besonderen Art, den ja heutzutage viele regelrecht gottesmäßig anbeten, gerne vergessen – zumindest wenn man es auf einen ernsthaften Vergleich mit DOMINIC SANDERSON ankommen lässt. Der klingt einfach besser – wohl gerade darum, weil bei ihm noch nicht die wilsonsche Routine eingezogen ist, sondern die verrückte sandersonsche Leidenschaft, kombiniert mit erstklassigem Musiker-Talent, das Zepter schwingt.

Die Bezugsgrößen MARILLION und PINK FLOYD spielen allerdings bei diesem Album keine größere Rolle. Viel mehr steht der Canterbury- und Folk-Prog-Style im Vordergrund, der sich voller Effekte und überbordendem Wechselspiel sowie größtenteils akustische Instrumentierungen auszeichnet. Da grüßt dann von „A Rite Of Wrongs“ tatsächlich sogar das JADE WARRIOR-Murmeltier und immer wieder rücken Mellotron und Orgeln die besten Vintage-Momente in den Vordergrund.


Wer da als Prog-Liebhaber nicht schwach wird, dem ist einfach nicht zu helfen, was zu diesem FAZIT führt: Nach dem grandiosen (wie's scheint völlig unbeachteten) Prog-Meisterwerk „Impermanence“ von vor zwei Jahren legt der nunmehr gerade 25 Jahre alte DOMINIC SANDERSON mit „Blazing Revelations“ die nächste komplex-progressive Meisterleistung vor. Ein junger Bursche, der uns musikalisch zeigt, wo es in den frühen Siebzigern aus progressiv spannender Sicht langging, ohne sich dabei an den floydianischen und genesischen Klassikern abzurarbeiten, sondern eine hochinteressante Mischung zwischen Canterbury und VDGG-Hammill zu präsentieren, die ein ganz ähnliches Potenzial wie die richtungsweisenden Vorbilder besitzt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 261x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • From The Weeping Cradle
  • Faithless Folly
  • A Rite Of Wrongs
  • Lullaby For A Broken Dream

Besetzung:

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